Donnerstag, 25. Juli 2013





Heute möchte ich euch gerne weiter von meinen Angst und Panikphasen berichten.
Nachdem ich nun meine persönliche Psychologin gefunden und lieb gewonnen hatte, ging es an die Phase des Aufarbeitens.
Ich bin ein wahnsinnig sensibler Mensch und hasse Veränderungen, zumindest größere.
Der ausschlaggebende Grund für mich war damals der Tod meines damaligen Chefs.
Ich habe mich immer wahnsinnig wohl gefühlt im Büro und unserer Abteilung, wir waren fast 15 Leute in der Abteilung und zum größten Teils Mädels in gleichem Alter. Hier sollte man meinen dass sowas nicht funktionieren kann und nur Gezicke herrscht. Aber wir waren mit unserem Chef eine Einheit, es hat wahnsinnig Spaß gemacht und es war perfekt, perfekt für mich. Ich war einfach glücklich so einen Job gefunden zu haben und bin morgens sehr gerne zur Arbeit gegangen, auch wenn es ein wahnsinnig stressiger Job war.
Leider erkrankte mein Chef schwer, er hat über 2 Jahre gekämpft und es sah wirklich sehr gut aus. Doch dann kam die Krankheit sehr abrupt zurück und er hat den Kampf leider verloren. So blöd das klingt, aber uns allen im Büro hat es den Boden unter den Füßen weggezogen, ich konnte das damals nicht verstehen. Es war als hätten wir nicht unseren Chef, sondern einfach einen guten Freund verloren. Es hat mich wirklich unheimlich schwer getroffen.
Ich denke, bzw. heute weiß ich auch warum, für mich war er wie eine zweite Vaterfigur.
Als ich in die Abteilung kam, war ich eher ein kleines Mäuschen mit sehr wenig Selbstbewusstsein.
Er hat mir oft Aufgaben zugetragen, bei denen ich dachte das schaffe ich doch nie und er hat immer an mich geglaubt. Mit der Zeit habe ich mir viel mehr zugetraut und ich wurde wirklich zu einer viel Selbstbewussteren und selbstsicheren Frau.
Es war wirklich alles perfekt und wir waren wie eine kleine Familie.
Natürlich muss man sich immer vor Augen halten es ist nur der Job, aber ich habe auch gelernt, dass das Umfeld sehr wichtig ist. Früher dachte ich immer, solange der Job Spaß macht kann man über das Umfeld hinwegsehen. Allerdings bin ich heute der Meinung dass das so nicht stimmt. Unfreundliche Kollegen, oder Egomenschen können einem das Leben im Büro wirklich schwer machen.
Tja und so kam es wie es kommen musste und ein neuer Chef übernahm unsere Abteilung. Es war allen klar, dass es keine leichte Aufgabe werden wird, für mich war es der pure Horror.
Viele würden sagen oder haben damals zu mir gesagt, stell dich nicht so an, es ist dein Job und man kann es sich nicht immer aussuchen.
Das ist sicherlich richtig, allerdings ist man mit seinen Kollegen 8 Stunden am Tag zusammen und ich finde da sollte einfach ein gutes Arbeitsklima herrschen.
Das war einfach mit dem neuen Chef nicht mehr gegeben, er hat es geschafft eine wirklich gut funktionierende Abteilung in ein Chaos zu verwandeln, keiner hat dem anderen mehr getraut und letztendlich waren wir alle nur noch Einzelkämpfer.
Ich habe lange gekämpft, aber zum Schluss war es einfach zuviel für mich und ich denke das war schlussendlich das kleine bisschen, dass das Faß zum überlaufen brachte.
Lange Zeit konnte ich darüber nicht reden, da ich immer zu hören bekam, sei nicht so überempfindlich und das Leben geht weiter.
Heute weiß ich es einfach besser, es war ein harter Einschnitt in meinem Leben und ich denke heute noch oft an diese Zeit zurück. Es war eine sehr schöne Zeit, über die ich mit einem Lächeln im Gesicht zurückschauen kann. Und obwohl es mittlerweile 5 Jahre her ist, bekomme ich immer noch ein mulmiges Gefühl wenn ich darüber rede und es macht mich ein wenig traurig.
Andererseits bin ich froh, so einen Menschen kennengelernt zu haben, davon gibt es leider nur noch sehr wenige, wie ich finde.
Ich denke, dass ist auch das Problem warum ich in dieser Firma einfach nicht mehr arbeiten konnte, vieles erinnert mich zu sehr an früher und es kann einfach nicht mehr so werden.
Es hat lange gedauert bis ich es realisiert habe und letztendlich meine Konsequenz gezogen habe und gekündigt habe. In der heutigen Zeit auch eine schwere Entscheidung, allerdings denke ich aus jedem Ende, ensteht auch was neues und darauf blicke ich.

Wie denkt ihr über das Thema, findet ihr ein gutes Arbeitsklima wichtig oder könnt ihr komplett abschalten und einfach eure Arbeit erledigen??

Alles Liebe und einen schönen Tag.
Eure JaMaDi



10 Kommentare:

  1. Ein gutes Arbeitsklima ist extrem wichtig! Wir haben auch lange einen neuen Mitarbeiter gesucht der in unser Team passt, da wir auch untereinander immer wieder aufeinander angewiesn sind ist das das A und O!
    Gut dass du da raus bist und nun offen über alles reden kannst!


    Liebe Grüße,
    Verena von www.whoismocca.com

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    1. Vielen Dank, ja ich bin wirklich froh wie es momentan ist.

      Ganz liebe Grüße

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  2. Hallo meine liebe,
    ein gutes Arbeitsklima ist für mich auch sehr wichtig! Zurzeit verstehe ich mich sowohl mit meinem Chef als auch mit meinen Kollegen sehr gut und das macht mich sehr glücklich. In meinem letzten Job waren zwar die Kollegen toll, aber die beiden Chefs einfach der pure Horror. Den letzten Job habe ich daher gekündigt, obwohl mir die Entscheidung nicht leicht gefallen ist (denn auch ich hasse große Veränderungen) und auch erst nachdem ich bereits einen neuen Job sicher hatte.
    LG, Sarah

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    1. Das ist schön dass du einen neuen Job gefunden hast der dir Spaß macht.
      Hab da immer großen Respekt davor wenn man sein Leben nochmal umkrempelt.

      Ganz liebe Grüße

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  3. du schreibst sehr offen und ehrlich über deine ängste, sorgen und probleme, respekt!

    ich kann deine gefühle nachvollziehen und weiß, wie es sich anfühlt, wenn man einen liebgewonnen menschen verliert, sei es durch tod oder andere schlimme umstände. dabei macht es keinen unterschied ob dieser mensch ein familienangehöriger ist oder eben "der chef". es kommt auf die beziehung an, die man zu diesem menschen hat.

    man muss einen weg finden, mit diesen verlusten umzugehen und die gefühle zu verarbeiten, die ein solcher verlust mit sich bringt. oft schafft man es nicht aus eigener kraft oder ohne "hilfsmittel". daher freue ich mich für dich, dass du eine nette therapeutin gefunden hast und den weg eingeschlagen hast, dir "extern" helfen zu lassen. mit ganz viel einfühlungsvermögen und arbei an dir selbst wirst du es sicher schaffen, wieder eine konstante in dein leben zu bekommen.

    ich drücke dir die daumen.

    alles liebe,

    yvi
    http://picturesandfood2013.blogspot.de/

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    1. Vielen lieben dank, ja das war anfangs sehr schwer, mittlerweile bin ich sogar froh so offen sein zu können.
      Ich hatte mich ja lange versteckt und dachte oh nein wie peinlich.
      Das schreiben hilft mir selbst auch und ich hoffe dass viele die es evtl. auch betrifft offener damit umgehen können.

      Ganz liebe Grüße

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  4. ein gutes Arbeitsklima ist das A und O! Mir ist gar nicht mal der Verdienst so enorm wichtig. Arbeit muss auch Spaß machen, schließlich verbringt man dort den Großteil seiner Lebenszeit. Wenn man schon ungern zur Arbeit geht ist es nur eine frage der Zeit, wie lange man das auch mitmacht.
    Es ist so schade, wenn man einmal so viel Glück hatte und plötzlich ist alles anders. Tut mir leid, dass dich das so aus der Bahn geworfen hat. Aber meine Mom ist auch so ein Sensibelchen- kann es daher nachvollziehen. Ich persönlich sehne mich immer wieder nach Veränderung. Aber das wahrscheinlich nur weil ich eben auch nicht zufrieden bin... das ist dann wohl meine Art damit umzugehen...Liebe Grüße und Kopf hoch!
    Anina

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    1. Vielen Dank für deinen lieben Kommentar.
      Ja meine Schwester ist auch das Gegenteil von mir, sie mag es auch gerne wenn es Veränderungen gibt und reist durch die Weltgeschichte. :)
      Ich komme da wohl eher nach meiner Mum. :)

      Ganz liebe Grüße

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  5. Was für ein wunderschönes Eingangs-Zitat, das ich nur unterstreichen kann! Auch wenn schlimme Erfahrungen im Moment weh tun, enttäuschend oder nicht nachvollziehbar sind - ich bin der Meinung, das alles seinen Sinn und Zweck hat und zur Schule des Lebens dazu gehören. Ohne negativen Erfahrungen, Schicksalsschläge und Enttäuschungen, wäre ich heute nicht das bzw. die, die ich bin. Ich habe dadurch gelernt, ganz besonders die schönen Dinge des Lebens zu schätzen und glücklich auch über Kleinigkeiten zu sein. Und zu Deiner Frage - ein gutes Arbeitsklima ist unglaublich wichtig, da wir einen Großteil des Lebens in unserem Job verbringen. Wenn das für mich nicht stimmt, ziehe ich meine Konsequenzen. Schön, dass Du Dich von diesem Lebensabschnitt lösen konntest und hoffentlich glücklich in die Zukunft schauen kannst! GLG aus dem sonnigen Wien,

    Katja

    www.collectedbykatja.com

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    1. Vielen dank für deinen Lieben Kommentar.
      Das stimmt allerdings, heute kann ich auch so darüber denken und bin über jede Erfahrung dankbar. :-)
      Das hoffe ich auch, aber dank meiner lieben Familie und Freunden klappt das mittlerweile wieder super und darüber freue ich mich sehr.

      Viele Liebe Grüße

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